Schriftgröße
pl

Erwachsene als Lernhelfer

Foto: Matthias Weber/photoweber.de

 

„Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt.“ (Mahatma Gandhi)

Wenn du mit jungen Menschen das Thema nachhaltige Entwicklung behandelst, ist es gut, Zeit für eine Reflexion einzuplanen und sich folgende Fragen zu stellen:

  • Lebe ich die Werte vor, für die ich mich einsetze? Sind sie in sich stimmig? Falls nicht, bin ich bereit, darüber zu sprechen?
  • Finden sich die Werte, auf denen BNE basiert, nicht nur in den Inhalten wieder, sondern auch in meiner Einstellung gegenüber den Jugendlichen?
  • Spreche ich Probleme an, die ich persönlich habe und die auch mich betreffen?

Hilfreiche Anregungen bieten die „Reflexionskarten” der polnischen Hilfsorganisation „Polska Akcja Humanitarna”.

Die Erwachsenen sollen vor allem einen Raum zu schaffen, in dem Jugendliche zu Wort kommen, wo sie Fragen stellen und Zweifel äußern können und wo Platz ist für unterschiedliche Emotionen, auch die schwierigen. Ein solcher Raum ist besonders beim Erlernen von Kompetenzen und Fähigkeiten wichtig, die dabei helfen, mit einer unsicheren Zukunft und mit globalen Herausforderungen umzugehen. Hierzu gehören Resilienz (psychische Widerstandfähigkeit), Empathie, proaktives Verhalten, Kommunikationsfähigkeit, Bewusstsein und Verständnis für sich selbst sowie Selbstwertgefühl.

Non-formale Bildung und Facilitation von Lernprozessen

„Man kann einen Menschen nichts lehren. Man kann ihm nur helfen, es in sich selbst zu entdecken.“ (Gallileo Gallilei)

Bildung zu nachhaltiger Entwicklung kann über Methoden und Techniken der non-formalen Bildung erfolgen oder aber über Facilitation. Facilitation bedeutet, eine Gruppe bei einem Lernprozess zu begleiten. Es werden dabei Rahmenbedingungen für eine aktive Teilnahme sowie ein sicherer Raum, in dem man seine Gedanken frei äußern kann, etwas erforscht, durch Erfahrung und voneinander lernt, geschaffen. Der Facilitator oder die Facilitatorin schlägt für diesen Prozess Methoden, Übungen und Techniken vor, die die Gruppe unterstützen und ihr helfen, das Ziel zu erreichen.

Bei einer Facilitation ist nicht nur das Thema wichtig, sondern auch der Gruppenprozess und die Beziehungen innerhalb der Gruppe. Bei Wissensvermittlung auf traditionellem Weg ist die Lehrerin oder der Lehrer im alleinigen Besitz des Wissens, das sie oder er mit den Lernenden teilt. Bei der Facilitation hingegen werden Rahmenbedingungen geschaffen, in denen andere selbstständig lernen können und die Verantwortung für ihren Lernprozess übernehmen.

Durch eine solche Herangehensweise engagieren sich die Lernenden mehr, erkennen Herausforderungen und lernen, Probleme zu lösen.

Traditionelle Wissensvermittlung und Facilitation
Quelle: www.competendo.net